Wird er der Königstransfer für den Wuppertaler SV? Erst kurz vor dem Trainingslager Mitte Juli hatte der WSV den gebürtigen Niederländer Charlison Benschop aus der zweiten niederländischen Liga als Ersatz für den abgewanderten Torjäger Serhat-Semih Güler verpflichtet.
Und der ehemalige Bundesligaspieler funktionierte sofort. Im dritten Spiel für die Bergischen erzielte er seinen dritten Assist (ein Tor). Der 33-Jährige war es, der mit zwei sauberen Pässen beim Konter vor dem 1:2 kurz vor Ende die gesamte Schalker Abwehr aus den Angeln hob.
"Dafür haben wir den Charly geholt", lobte der Sportliche Leiter Gaetano Manno den Routinier. "Wir haben gesehen, dass er immer noch gierig ist, uns zu helfen. Er ist einfach ein toller Charakter, ein Top-Typ. Obwohl er eine tolle Vita hat, fügt er sich ins Team ein. Das macht einfach Spaß, ihn zu haben."
Benschop selbst, der lange in der niederländischen Eredivisie und für Fortuna Düsseldorf sowie Hannover 96 in der 2. Liga spielte und für die Niedersachsen sogar 16 Bundesligaspiele absolviert hat, fühlt sich auch angekommen in seinem neuen Team. "Ich bin etwas spät in die Vorbereitung gekommen. Aber das Mannschaftsgefühl wird immer besser", sagte er nach dem Sieg auf Schalke.
"Inzwischen lebt der Glauben in uns"
Er genießt die aktuelle Euphorie rund um den WSV, die auch für ihn alten Hasen noch etwas Besonderes sei: "Die Unterstützung war unglaublich, wirklich unglaublich. Das gibt uns extra Kraft am Ende", freute er sich. "Und das wir wieder die drei Punkte holen konnten, ist natürlich geil. Das schaffen wir auch wegen denen."
Sein Trikot gab er nach dem Spiel durch den Zaun einem jungen weiblichen Fan, die ihr Glück kaum fassen konnte. "Die Fans dürfen doch träumen", meinte er. "Aber wir müssen einfach weiter immer nur auf uns schauen und nicht so sehr auf die anderen Mannschaften. Wenn wir uns auf uns konzentrieren und immer weiter verbessern, dann ist viel drin."
Durch die drei Siege sei das Selbstbewusstsein der Truppe in die eigenen Stärken natürlich immens gestiegen. "Inzwischen lebt der Glauben in uns, dass wir immer auch in der letzten Minuten noch das Siegtor erzielen konnten. Das haben wir uns erarbeitet."
Diese neue Stärke verhalf ihnen auch im Parkstadion am Freitagabend letztlich zum etwas glücklichen Sieg. Denn Verbesserungspotenzial hat er auch gesehen. "Wir können in der einen oder anderen Situation im Spiel noch etwas einfacher für uns machen. Wir müssen klarer spielen und das Spiel noch breiter machen. Das müssen wir für uns noch besser nutzen." Mit neun Punkten aus drei Spielen im Rücken lässt sich daran allerdings wesentlich leichter arbeiten.